Ulrich Tukur ist einer der begnadetsten deutschsprachigen Schauspieler der Gegenwart: Ein Multitalent, das virtuos zwischen Bühne, Film und Musik wechselt, vielen Hörspielen und Hörbüchern seine Stimme leiht und auch als Buchautor erfolgreich ist. Er spielt häufig ab- und tiefgründige, zerrissene Figuren und geht dabei immer an seine Grenzen. So schlüpfte er schon in die Rolle eines Nazioffiziers oder eines Kindermörders und stellt diese ebenso glaubhaft dar, wie z.B. den jungen Herbert Wehner in der Breloer-Verfilmung "Wehner - die unerzählte Geschichte", den RAF-Terrorist Andreas Baader in Hauffs STAMMHEIM oder den legendären Zoologen Bernhard Grzimek in „Grzimek“.

Sein schauspielerischer Einstieg gelang Ulrich Tukur nach seinem Abitur 1980 an der Staatlichen Hochschule für Darstellende Kunst in Stuttgart. Noch in Studienzeiten spielte Tukur bereits seine erste Hauptrolle in Michael Verhoevens Geschichtsdrama DIE WEISSE ROSE, worauf bald Reinhard Hauffs Berlinale-Gewinnerfilm STAMMHEIM folgte. Der große Durchbruch am Theater gelang Ulrich Tukur mit der Rolle des SS-Offiziers Kittel in Joshua Sobols Theaterstück „Ghetto“. Von da an wurde auch das Deutsche Schauspielhaus Hamburg zu seiner künstlerischen Heimat. Hier spielte Tukur von 1985 bis 1995 in zahlreichen Hauptrollen.

Unzählige TV- und Kinorollen gehen heute auf das Konto des international erfolgreichen Stars. Mit Harvey Keitel spielte er in István Szabós TAKING SIDES - DER FALL FURTWÄNGLER (2001), mit George Clooney in SOLARIS (2003, Regie: Steven Soderbergh). In Constantin Costa-Gavras DER STELLVERTRETER sah man ihn erneut in der Rolle eines SS-Obersturmführers und neben Ulrich Noethen und Petra Schmidt-Schaller spielte er in Rainer Kaufmanns EIN FLIEHENDES PFERD (2007). Für seine schauspielerischen Leistungen ist Ulrich Tukur bereits unzählige Male ausgezeichnet worden. 1986 wurde er von den Deutschen Theaterkritikern als Schauspieler des Jahres ausgezeichnet. 2000 folgte der Grimme-Preis, 2004 der Deutsche Fernsehpreis für den besten Schauspieler in dem ARD-Tatort „Das Böse“, sowie der Deutsche Filmpreis 2006 für seine schauspielerische Leistung als bester Nebendarsteller in dem Oscar-preisgekrönten Film DAS LEBEN DER ANDEREN. Es folgte das Bergsteigerdrama NORDWAND (2008, Regie: Philipp Stölzl) sowie der groß angelegte Historienfilm JOHN RABE von Florian Gallenberger, für den Tukur 2009 mit einem weiteren Deutschen Filmpreis als Bester Hauptdarsteller ausgezeichnet wurde. Im selben Jahr brillierte er als herrischer Baron in Michael Hanekes Oscar®-nominiertem Drama DAS WEISSE BAND. Zu seinen weiteren beeindruckenden Auftritten im Kino zählt Caroline Links Roadmovie EXIT MARRAKECH (2012), Sven Taddickens GLEISSENDES GLÜCK (an der Seite von Martina Gedeck), GRÜNER WIRD’S NICHT, SAGTE DER GÄRTNER UND FLOG DAVON von Florian Gallenberger, sowie Fatih Akins AUS DEM NICHTS, der auch international für Furore gesorgt hat.

Seit 2010 ermittelt Ulrich Tukur als „Tatort“-Kommissar Felix Munro für den Hessischen Rundfunk und sorgt mit seinen außergewöhnlichen Fällen immer wieder für Aufsehen. Zudem gab er 2007 mit „Die Seerose im Speisesaal – Venezianische Geschichten“ sein Debüt als Autor. Der Erzählband ist eine Hommage an Venedig, wo Tukur seit 1999 mit seiner Frau Katharina John lebt. Darauf folgte die sehr erfolgreiche Novelle „Die Spieluhr“, und im Herbst folgt die Veröffentlichung seines ersten Romans.



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