Rainer Kaufmann räumte schon mit seinen ersten Kurzfilmen Preise ab und hat vor allem mit seinen Frauenfiguren immer wieder preiswürdige Darbietungen möglich gemacht. Überhaupt: Im Mittelpunkt seiner Filme stehen Frauen, die sich in vertrackten Liebesbeziehungen behaupten müssen. Viele seiner Filme sind nach literarischen Vorlagen entstanden und zeichnen sich durch einen herzlich-skurrilen Humor aus. Mit seinen Filmpremieren ist er häufig zu Gast beim Filmfest München.

Bevor Kaufmann, 1959 in Frankfurt am Main geboren, Mitte der 80er Jahre sein Regiestudium an der renommierten Hochschule für Fernsehen und Film München begann, hatte er schon als Zimmermann gearbeitet und an der Frankfurter Goethe Universität Germanistik studiert. Sein erster Kurzfilm „Salz ist das Leben“ (1989) wird mit dem Regienachwuchs-Förderpreis der Stadt München ausgezeichnet und mit seinem zweiten, surrealen Kurzfilm DER SCHÖNSTE BUSEN DER WELT (1990), der als Vorfilm vor Katja von Garniers Regie-Debüt ABGESCHMINKT in den Kinos lief, konnte er sein Können erstmals einem Millionenpublikum präsentieren. Nach mehreren, teils preisgekrönten Fernsehfilmen, wie z.B. der mit dem Max-Ophüls-Preis geehrte Film „Einer meiner ältesten Freunde“ (1994) mit Maria Schrader in der Hauptrolle, folgte 1995 STADTGESPRÄCH über die amourösen Verwicklungen einer Radiomoderatorin (Katja Riemann) und ihres Freundeskreises (darunter Martina Gedeck, Moritz Bleibtreu und Kai Wiesinger). Der ursprünglich für das Fernsehen produzierte Film wurde mit dem Bayerischen Filmpreis und dem Hypo-Regieförderpreis geehrt und lockte ein Millionenpublikum in die Kinos. 1997 folgte der der nächste Leinwand-Hit mit der Ingrid Noll-Verfilmung DIE APOTHEKERIN, der eine Nominierung für den Bundesfilmpreis (heute Deutscher Filmpreis) sowie Katja Riemann den Bundesfilmpreis als Beste Darstellerin einbrachte und Rainer Kaufmann zum maßgeblichen Vertreter des Neuen Deutschen (Komödien-)Kinos machte. Und auch die Generationen überspannende Liebesgeschichte KALT IST DER ABENDHAUCH (2000) basiert auf einer Krimi-Vorlage von Ingrid Noll. Ein filmisches Experiment wagte Kaufmann mit dem Meta-Film über den Film Noir THE LONG HELLO AND SHORT GOODBYE (1999) mit Nicolette Krebitz und Marc Hosemann in den Hauptrollen. Der Film erreichte zwar kein großes Kinopublikum wie Kaufmanns Vorgängerfilme, wurde aber von der Presse nicht zuletzt für die gekonnten Bildkompositionen, die alle Filme Kaufmanns auszeichnen, hoch gelobt.

Nach 2000 wendet sich Kaufmann verstärkt dem Fernsehen zu. Es entstanden Komödien wie „Und die Braut wusste von nichts“ (2002) mit Julia Jentsch in der Hauptrolle oder „Die Kirschkönigin“, einem dreiteiligen Historienfilm aus dem Jahr 2004 mit Johanna Wokalek in der Hauptrolle. Der 2005 ausgestrahlte Film „Marias letzte Reise“ mit Monica Bleibtreu als unheilbar krebskranke Bäuerin wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter einem Grimme-Preis und dem Deutschen Fernsehpreis.

2007 meldet sich Rainer Kaufmann mit EIN FLIEHENDES PFERD auf der großen Leinwand zurück, der Verfilmung der gleichnamigen Novelle von Martin Walser mit Katja Riemann an der Seite von Ulrich Noethen, Ulrich Tukur und Petra Schmidt-Schaller in den Hauptrollen. Petra Schmidt-Schaller wird für ihre darstellerische Leistung in diesem Film mit dem Bayerischen Filmpreis als Beste Nachwuchsdarstellerin ausgezeichnet.

2008 erschien der viel beachtete Film „Ein starker Abgang“ mit Bruno Ganz und Monica Bleibtreu in den Hauptrollen. Im Anschluss daran führte Kaufmann mehrfach in Krimireihen Regie, z.B. den Alpenkrimis mit Martin Feifel als Hauptdarsteller oder den populären Kluftingerkrimis, in denen Herbert Knaup als Hauptkommissar Kluftinger zu sehen ist und 2010 mit dem Bayerischen Filmpreis ausgezeichnet wurde. „Föhnlage. Ein Alpenkrimi“ wurde beim Filmfest München 2011 mit dem Bernd Burgemeister-Fernsehpreis geehrt. Kürzlich wurde der mit Devid Striesow, Golo Euler und Brigitte Hobmeier hochkarätig besetzte „Schwartz & Schwartz – Mein erster Mord“ als Auftakt einer neuen Krimireihe ausgestrahlt.

Neben UND WER NIMMT DEN HUND? wird im Herbst 2019 eine weitere Komödie von Rainer Kaufmann, EINE GANZ HEISSE NUMMER 2.0 über ländliche Funkloch-Dilemma mit Gisela Schneeberger, Bettina Mittendorfer und Rosalie Thomass als beste Freundinnen, in die Kinos kommen.



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